Grundlagen der Waldorf Pädagogik

Die Liebe zum Lernen

Bildung am Beispiel der Vorschulkinder

Dass ein Mensch in sei­nen ersten Lebens­jah­ren so viel lernt wie spä­ter in sei­nem gan­zen Leben nicht mehr, ist jedem der klei­ne Kin­der auf­wach­sen sieht, sofort klar. Dar­um beschäf­tigt sich die neue­re Wis­sen­schaft auch zuneh­mend damit zu erfor­schen wie klei­ne Kin­der ler­nen, und wel­che Vor­aus­set­zun­gen das kind­li­che Ler­nen posi­tiv beeinflussen.

Rich­ti­ges Ler­nen besteht ja nicht aus dem Sam­meln von Wis­sen, son­dern geht über den kogni­ti­ven Bereich hin­aus. Nur wer emo­tio­nal sta­bil und offen für Neu­es ist, einen star­ken Wil­len, ein gutes Selbst­wert­ge­fühl und eine gros­se Fru­stra­ti­ons­to­le­ranz auf­weist, wird erfolg­reich ler­nen können. 

Vie­le die­ser Fähig­kei­ten brin­gen die Kin­der ins Leben mit, was ihnen zum Bei­spiel ermög­licht, trotz dau­ern­dem Hin­fal­len, den­noch Gehen zu lernen. 

Die­se ange­bo­re­ne „Lie­be zum Ler­nen“ ist ein zen­tra­ler Ansatz in der Wal­dorf­päd­ago­gik. Rich­ti­ge Bil­dung erlangt der Mensch aus dem Erfas­sen von Zusam­men­hän­gen. Dar­um ist es aus­ser­or­dent­lich wich­tig, dass klei­ne Kin­der eine ver­steh­ba­re Umge­bung vor­fin­den. Des­halb wird in der Wal­dorf­päd­ago­gik ver­sucht, dem Kind durch weni­ge ver­trau­te Bezugs­per­so­nen und in der Gestal­tung von gleich­blei­ben­den Tages- und Wochen­struk­tu­ren Halt und Sicher­heit zu geben.

Die Erzie­he­rin­nen bemü­hen sich ihre Hand­lun­gen so zu machen, dass sie sinn­voll, ver­steh­bar und nach­ah­mungs­wür­dig sind. Gros­se Wich­tig­keit wird der Gestal­tung der Umge­bung und den viel­fäl­ti­gen begreif­ba­ren Tätig­kei­ten wie Brot backen, Saft pres­sen, Schaf­wol­le ver­ar­bei­ten oder der Gar­ten­ar­beit geschenkt.

Die Natur bie­tet den Kin­dern eigent­lich alles was sie brau­chen um die Welt ken­nen zu ler­nen. Dar­um wird in der Wal­dorf-Spiel­grup­pe, im Kin­der­gar­ten und der Betreu­ung gros­ser Wert auf das Spiel in der Natur und mit natür­li­chem Spiel­ma­te­ri­al gelegt. Das Spiel ist die schön­ste und beste Art wie sich Kin­der bil­den, denn sie kön­nen im Spiel nach ihren Fähig­kei­ten, ihren Inter­es­sen, zu ihrer Zeit, das üben und ent­wickeln was sie wei­ter­bringt. Dar­um hat in der Wal­dorf­päd­ago­gik das freie, selbst­be­stimm­te Spiel einen zen­tra­len Stellenwert.