12.12.2020

Maria Schweigl, Kollegium

Als inne­re Ein­stim­mung auf das Weih­nachts­fest dür­fen wir jedes Jahr mit den Kin­dern des Kin­der­gar­tens und der Unter­stu­fe das Advents­gärt­lein erleben.

Wir ent­zün­den unser klei­nes Licht an dem gros­sen Weih­nachts- oder Chri­stus­licht und tra­gen es dann in die dunk­le Welt hinaus.

Aus Tan­nen­rei­sig ist eine gros­se Spi­ra­le vor­be­rei­tet. Gol­de­ne Fünf­ster­ne und Rös­lein sind auf der Spi­ra­le vor­zu­fin­den. In der Mit­te steht das gros­se Licht, an dem wir unse­re Lich­ter anzün­de. Für jedes Kind ist ein Apfel mit einer Bie­nen­wachs­ker­ze vorbereitet.

Einer nach dem Andern trägt bedäch­tig und innig sei­ne Ker­ze hin­ein, ent­zün­det sein Licht und stellt es auf einen gol­de­nen Stern auf der Spi­ra­le. Aus der Dun­kel­heit wird es nach und nach hel­ler, aus gemein­sa­mer Hingabe.

Musi­ka­li­sche Umrah­mung und eige­nes Sin­gen mit den Kin­dern ver­tieft das Mit­le­ben die­ser Feier.

Die Spi­ra­le ist in allen Kul­tu­ren ein uraltes hei­li­ges Sym­bol. In der Natur ist die Spi­ral­form immer und immer wie­der zu fin­den: in Muscheln, Schnecken, dem Frucht­stand von Pflan­zen und auch die Spin­nen bau­en ihr Netz spi­ral­för­mig. Sie ist ein Sym­bol für unend­li­che Bewe­gung, für die Ein­heit von Den­ken und Sein, Leben und Tod. Die Spi­ra­le ist seit jeher auch ein Sym­bol für den Weg der Men­schen­see­le zu sich selbst. Wäh­rend der Kreis Innen- und Aus­sen­raum abtrennt, führt bei der Spi­ra­le ein Weg von aus­sen nach innen.

Der Apfel, einst vom Bau­me der Erkennt­nis, wird im Advents­gärt­lein nun zum Trä­ger des Lich­tes und steht als Sym­bol für die irdi­schen Erkennt­nis­kräf­te. Das Licht der bren­nen­den Ker­ze ist ein leben­di­ges Licht, das nur so lan­ge Licht und Wär­me ver­brei­tet, als es von sei­ner eige­nen Sub­stanz etwas hin­gibt. Aus­ser­dem strebt die Flam­me immer nach oben.

Die­se Apfel­lich­ter ste­hen auf einem gol­de­nen Stern. Seit Jahr­tau­sen­den die­nen die Ster­ne als Weg­wei­ser und selbst heu­te noch ist dies so geblie­ben. Zudem kom­men die Ster­ne vom Himmel.